Waldenserort Palmbach, Stadt Karlsruhe

 

Jugendroman über die Geschichte der Waldenser:

"Das Vermächtnis" - Ein Jugendroman über die Geschichte der Waldenser,  von Patrick Batarilo"Das Vermächtnis" von Patrick Batarilo

"Das Vermächtnis" - Ein Jugendbuch über die Geschichte der Waldenser, von Patrick Batarilo

Thomas und Paula suchen die verlorene zweite Hälfte einer alten Medaille. In dem geheimen Raum finden sie ein vergilbtes Foto aus Palmbach, das sie weit in die Vergangenheit zurückführt- auf der Spur der Waldenser. Die sind, wegen ihres Glaubens vertrieben, im 18. Jahrhundert aus den französischen Alpen nach Deutschland gekommen, unter anderem nach Palmbach. Welche Verbindung schafft die Medaille zwischen Thomas und der alten Glaubensgemeinschaft? Und wer ist der geheimnisvolle Gegenspieler, der sich Thomas und Paula in den Weg stellt?

Ein spannender Jugendroman auf der Grundlage historischer Fakten und Erkenntnisse.

Das Taschenbuch ist im Evangelischen Pfarramt Palmbach und im Waldensermuseum "Henri-Arnaud-Haus" in Schönenberg erhältlich.
Es kostet 9,90 Euro.

 


Folgender Bericht wurde entnommen aus: "Waldenser Magazin" hervorgegangen aus: Der Deutsche Waldenser. ISSN 0174-786x.   Nr. 237   1/2007

Geschichte von heute her entdecken

Gespräch mit Patrick Batarilo, dem Autor des neu erschienenen Jugendromans über die Waldenser-Geschichte.

"Das Vermächtnis" von Patrick Batarilo, Bild von erster AuflageWaldenser-Magazin (WaMa):
Herr Batarilo, Sie selbst sind kein Nachfahre der Waldenser. Wie kam es, dass Sie ein Jugendbuch über die Waldenser schreiben?
Patrick Batarilo: Den Anstoß gab meine Mutter. Bei der 300-Jahr-Feier von Palmbach hat sie Waldensermärchen erzählt. Dort traf sie Albert de Lange, und die beiden unterhielten sich darüber, dass in den Gemeinden der Eindruck besteht, die Jugendlichen wüssten nicht mehr Bescheid über ihre eigene Vergangenheit. Das war die Geburtsstunde des Jugendbuchs. Da ich bereits als Autor gearbeitet hatte, stellte meine Mutter den Kontakt her.

WaMa: Und dann ging's los?
Batarilo: Ich fand das sofort sehr spannend. Es ist eine phantastische Geschichte, es steckt viel Wille zum An-Etwas-Festhalten dahinter, zum Glauben, auch wenn es schwierig wird, das gibt es ja heute kaum noch. Und natürlich ist es auch eine Geschichte über Toleranz und darüber, wie man mit Leuten umgeht, die einem fremd sind - in erster Linie natürlich die damaligen Deutschen mit den Waldensern, aber auch umgekehrt. Und das geht natürlich jeden an - mich schon deswegen, weil ich ja selbst nur zur Hälfte deutsch bin.

WaMa: Sie beschreiben in Ihrem Buch mehrere Waldenserorte. Haben Sie sie zuvor besucht?
Batarilo: Palmbach kannte ich schon zuvor, weil ich im Nachbarort, Grünwettersbach, aufgewachsen bin. Die Palmbacher hatten den deutlich schöneren Ortsnamen, aber die schlechtere Fußballmannschaft - zumindest in meiner Erinnerung. Dass der Ortsname noch von den Waldensern herstammt, von „La Balme", einem Waldenserort in den Alpen, habe ich erst im Zuge der Recherchen erfahren. In Schönenberg war ich mehrmals wegen der Bibliothek und des Museums, aber natürlich auch, weil ich ja nachsehen musste, wo der geheime Raum, der in dem Buch vorkommt, seinen Platz haben kann.

WaMa: Der geheime Raum?
Batarilo (lacht): Oje, das wollte ich eigentlich für mich behalten. In Perouse war ich auch - das ist ja ein wichtiger Ort im Buch. Es ist schon interessant zu sehen, dass die Orte sich alle ähneln, am Reißbrett entworfen, wenn man genau hinsieht. Spannend ist auch, darüber nachzudenken, mit wie wenig Mitteln die Waldenser hier angefangen hatten, zwischen Flucht und Neuanfang.

WaMa: Glauben Sie, dass es für jugendliche Waldenser wichtig ist, sich mit der Geschichte ihrer Vorfahren zu beschäftigen?
Batarilo: Das ist etwas ganz Besonderes, gerade als Jugendlicher, wenn man so am Suchen ist, wer man ist und was man will - und dann so eine Geschichte, sozusagen in der eigenen Familie, so viel Mut, zu seinen Überzeugungen zu stehen. Und es ist ja auch eine europäische Geschichte, zwischen Deutschland, Frankreich und Italien. Man muss ja nicht gleich eine Ausbildung zum Bergbauern machen, wenn man da etwas für sich finden will, man muss das von heute her für sich entdecken. Das habe ich ja auch in dem Buch versucht, mit Thomas, dem Helden. Immer, wenn er etwas über die Waldenser herausfindet, entdeckt er auch etwas über sich selbst.

Das Gespräch führte Dr. Albert de Lange


Das Buch ist im Waldensermuseum "Henri-Arnaud-Haus" in Ötisheim - Schönenberg zu erhalten.

Weitere Infos auch unter http://www.bibliografia-valdese.com/jspwald/de/detail.jsp?id=3135&lang=de