Waldenserort Palmbach, Stadt Karlsruhe

 

Waldenserplatz PalmbachWir befinden uns an der Talstraße, am neuen Waldenserplatz

Hier befindet sich die Stele Nr. 3

Thema A-Seite: Der Palmbacher Waldenserweg
Thema B-Seite: Waldenserplatz mit neuem Waldenserdenkmal "Tor des Ankommens"

Der Waldenserplatz mit Denkmal ist der Hauptpunkt des Palmbacher Waldenserweges.

(Web-Schnellzugriff auf diese Stele: www.stele3.waldenserweg.de)


„Auf den Spuren der Palmbacher Waldensergeschichte“

Der Waldenserweg im Karlsruher Stadtteil Palmbach ist ein ca. 1.000 Meter langer kulturhistorischer Themenweg, der von der Stadt Karlsruhe, Ortsverwaltung Wettersbach initiiert und zum Karlsruher Stadtgeburtstag im Jahre 2015 eröffnet wurde.

Im Jahre 1698 wurden über dreitausend Waldenser und Hugenotten wegen ihres reformierten Glaubens aus dem Piemont vertrieben. Die Pfarrer Henri Arnaud und Jacques Papon führten sie 1699 nach Hessen und Württemberg. Die Waldenser, die 1701 Palmbach gegründet hatten, stammten zum größten Teil aus der Ortschaft La Balme (heute Balma) im Chisonetal, ca. 50 km westlich von Turin, das damals zum Königreich Frankreich gehörte. Nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes (1685) suchten sie Zuflucht in den benachbarten piemontesischen Waldensertälern, wurden aber 1698 von dort vertrieben. Sie wurden zuerst in Hessen angesiedelt und gründeten dort 1699 den Waldenserort Walldorf (heute Mörfelden-Walldorf). Im Jahre 1701 zogen die meisten dieser Waldenser in die württembergischen Enklaven Grünwettersbach und Untermutschelbach weiter.

Die Gründung von Palmbach durch die Waldenser war auch eng mit der Dynastie des Hauses Baden - Durlach verbunden. Vierzehn Jahre vor Gründung von Karlsruhe erhielten die 28 Waldenserfamilien von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg, dem Schwager des späteren Karlsruher Stadtgründers Markgraf Carl Wilhelm, die Erlaubnis, sich auf seinem Land auf der Gemarkung von Grünwettersbach anzusiedeln. Dank der Privilegien des württembergischen Herzogs konnten sie auch hier ihre Gottesdienste und ihren Schulunterricht in gewohnter Form und in französischer Sprache abhalten und sich, wie in ihrer Heimat gewohnt, weitgehend selbständig verwalten. Zuerst bauten die neuen Siedler keine festen Häuser, sondern nur Baracken, weil sie auf eine Rückkehr in ihre alte Heimat hofften. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.

Mit der Integration der Gemeinden Palmbach und Untermutschelbach in die Evangelisch-Protestantische Landeskirche Baden im Jahre 1821 und der Einführung der deutschen Sprache, verloren sich nach und nach die religiösen und kulturellen Traditionen der Waldenser. Mit dem Waldenserweg ist es gelungen, die Vergangenheit des Ortes lebendig zu halten und die in unserer Region einzigartige Geschichte erlebbar zu machen.

An 12 Plätzen entlang des Waldenserweges erzählen 24 bebilderten Schautafeln die Geschichte der Waldenser und die der historischen Stätten unseres Dorfes.

  • Wer waren die Waldenser?
  • Warum wurden die Waldenser verfolgt?
  • Was ist heute noch an historischem Erbe zu entdecken?
  • Wo standen früher wichtige Gebäude?

Dies sind nur einige Fragen, die bei einem Spaziergang durch die Straßen der Ortsmitte beantwortet werden. Die Wegpunkte der Strecke richten sich nach den historischen Gegebenheiten der Örtlichkeiten, weshalb die Erkundung des Waldenserweges an beliebiger Stelle begonnen werden kann.

Der Waldenserplatz mit seinem Denkmal ist Hauptpunkt des Waldenserweges, der als sternförmig angelegter Weg die historisch wichtigen Stätten der Ortsgeschichte miteinander verbindet. Das Waldenserdenkmal "Tor des Ankommens"  mit seiner sich öffnenden Tür ist Zeichen für das Ankommen der Waldenser in ihrer neuen Heimat Palmbach.

Waldenserweg Karlsruhe - Palmbach

 

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Der neue Waldenserplatz im Jahre 2015 vor und wärend dem Entstehen.