Wir befinden uns in der Grünwettersbacher Straße. Hier verlief die frühere Landstraße nach Grünwettersbach

Hier befindet sich die Stele Nr. 11

Thema A-Seite: Die Vertreibung der Waldenser - Weg der Freiheit nach Deutschland
Thema B-Seite: Zeittafel - Die Geschichte der Waldenser

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Die Vertreibung der französischen Waldenser

Die Waldenser im oberen Chisonetal, dem französischem Pragelatal, wurden lange Zeit nicht verfolgt. Das Edikt von Nantes gewährte ihnen seit 1598 das Recht, ihren reformierten Gottesdienst öffentlich auszuüben. 1685 verbot König Ludwig XIV. allerdings die reformierte Kirche in Frankreich. Mehr als tausend französische Waldenser flüchteten und zogen zwischen 1686-1688 nach Deutschland. Die meisten Waldenser aus dem französischem Pragelatal, aus dem auch die Palmbacher Waldenser stammen, flohen jedoch erst nach 1690 und zwar in die benachbarten Waldensertäler im Piemont, die dem Herzog von Savoyen gehörten. Dort wurde die reformierte Kirche inzwischen wieder geduldet.
Im Jahr 1698 wurden sie jedoch auch von dort wieder vertrieben: König Ludwig XIV. wollte die Anwesenheit seiner abtrünnigen Untertanen im benachbarten Piemont nicht dulden. Er brachte den Herzog von Savoyen dazu, alle Waldenser, die als Franzosen geboren waren, aus dem Piemont auszuweisen. Es handelte sich dabei um fast 3.000 Personen.

Der Weg nach Deutschland

Hessen und Württemberg im Jahre 1699:
Der Dreißigjährige Krieg hatte die Bevölkerung dramatisch ausgedünnt und viele Felder lagen noch immer brach. Hier sollten die 3000 vertriebenen Waldenser angesiedelt werden, denn die meisten von ihnen waren Bauern. Die Waldenser aus dem unteren Chisonetal im Piemont wurden Württemberg zugewiesen. Die Waldenser aus dem Pragelatal, dem oberen französischen Teil des Chisonetals, wurden in Südhessen angesiedelt. Zu diesen gehörten auch die späteren Palmbacher Waldenser.